Traumatische Geburt - Umgang und Aufarbeitung
Shownotes
Im ersten Teil unseres 3-Teilers haben wir mit Oberärztin Dr. Katrin Oehler-Rahman und Hebamme Sophie-Elisabeth Theuerkauf über das Thema psychische Gesundheit in der Schwangerschaft gesprochen. Psychische Belastungen oder Erkrankungen können jedoch auch erst mit der Geburt auftreten, durch eine sog. traumatische Geburt. Darum soll es in dieser Folge gehen. Von einer traumatischen Geburt spricht man, wenn das Geburtserlebnis besonders beängstigend oder überwältigend für die Frau war. Oft verspürt sie einen Kontrollverlust oder Hilflosigkeit unter der Geburt. Die natürlichen Bewältigungsstrategien, die der Körper eigentlich aktivieren würde, setzen aus. Frauen erleben die Geburt ihres Kindes dann oft wie außenstehende Personen. Wenn dieser „Notfallmechanismus“ anspringt, ist es für das Hirn schwer, das Erlebte ins Langzeitgedächtnis zu verankern. Häufig fehlt den Frauen jegliche Erinnerung an Raum, Zeit oder beteiligte Personen - unangenehme Flashbacks sind die Folge. Ganz wichtig ist es dann, die Geburt noch einmal zu besprechen und die „Lücken“, die den Frauen in ihrer Erinnerung vielleicht fehlen, zu schließen. Bei uns in der Klinik können sich Familien in der Ultraschallambulanz melden, dort bekommen sie einen Termin für die Nachbesprechung. Wichtig ist: Es ist ganz egal, wann das ist. Das kann nach wenigen Tagen, nach mehreren Monaten oder auch Jahren nach der Geburt sein. Die Empfehlung unserer Experten ist jedoch: Umso eher, umso besser. Am Besten im ersten halben Jahr, damit eine schnelle und gute Verarbeitung des Erlebten stattfinden kann. In dem Gespräch gehen unsere Experten den gesamten, in der Akte notierten Geburtsverlauf gemeinsam mit der Mutter durch. Nutzt diese Möglichkeit unbedingt, wenn ihr euch nach der Geburt unsicher seid. Wir sind für euch da!
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